Mit Tiefladern werden die Ziegelwände just-in-time auf die Baustelle geliefert und dort mit dem bauseitigen Mobil- oder Baustellenkran versetzt. Damit die Anlieferung glatt und zügig erfolgt, sind bauseits folgende Vorbereitungen wichtig:
Mit Tiefladern werden die Ziegelwände just-in-time auf die Baustelle geliefert und dort mit dem bauseitigen Mobil- oder Baustellenkran versetzt. Damit die Anlieferung glatt und zügig erfolgt, sind bauseits folgende Vorbereitungen wichtig:
Um ein reibungsloses Versetzen zu gewährleisten, ist für entsprechende Zufahrtswege für den Tieflader und Aufstellflächen für den Mobilkran zu sorgen. Dafür sind mitunter erforderliche Bewilligungen für Straßensperren oder die Benützung öffentlicher Flächen rechtzeitig einzuholen. Weiters ist zu beachten, dass die Wandgewichte und die maximale Hebeleistung des Krans aufeinander abgestimmt sind. Auf der Baustelle sind das für sämtliche Arbeitsschritte erforderliche Werkzeug sowie Versetzhilfen bereitzuhalten. Für das Aufstellen benötigt man System-Montagematerial (Plättchen etc. kann mitgefliefert werden).
Herstellen der Aufstandsfuge
Die Herstellung der Aufstandsfuge erfolgt mit der Verwendung von Unterlagsplättchen. Dabei wird schrittweise wie folgt vorgegangen:
Vor dem Versetzen der Fertigteile wird mit der Schlagschnur der Grundriss mit Türöffnungen und Aussparungen auf die Bodenplatte bzw. Decke übertragen. Wandlängen, Versetzfugen und Wandnummern gemäß Montageplan werden ebenfalls am Schnurschlag markiert.
Nach dem Übertragen des Grundrisses wird mit dem Nivelliergerät der höchste Punkt auf der Bodenplatte bzw. Decke ermittelt. Vom höchsten Punkt ausgehend werden die in unterschiedlichen Stärken
vorbereiteten Unterlagsplättchen aus Kunststoff ausgelegt und eingemessen. Dabei ist am höchsten Punkt eine Mindeststärke der Plättchen von 15 mm einzuhalten – somit ist auch eine Mindestmörteldicke von 15 mm gewährleistet.
Werden die Plättchen bereits am Vortag des Versetzens ausgelegt, sind diese ggf. in Abhängigkeit von den Randbedingungen (z.B. Wetter) auf der Bodenplatte bzw. Decke anzukleben. Die Unterlagsplättchen dienen während des Aushärtens des Mörtelbetts als Auflager für die Wand. Sie sind so auszuteilen, dass 2 Plättchen bündig mit der Innen- und Außenkante der Wandelemente jeweils 10 cm innerhalb der Enden der Wandelemente sowie jeweils 10 cm vor Beginn und nach Ende von Türöffnungen liegen. Bevor die Fertigteile versetzt werden, wird ein vollflächiges, auf die statischen Erfordernisse abgestimmtes Mörtelbett zwischen den Unterlagsplättchen in ausreichender Stärke aufgebracht.
Um einen entsprechenden Verbund zwischen Ziegelfertigteil und Bodenplatte bzw. Decke zu gewährleisten, ist dabei eine Dicke des Mörtelbetts von 15–20 mm einzuhalten.
Versetzen der Wandelemente
Das Anheben der Ziegelfertigteile mit dem Kran erfolgt über die beiden dafür werkseitig vorbereiteten Anschlagpunkte (Hebestangen).
Die Ziegelfertigteile werden in das vorbereitete Mörtelbett versetzt; nach dem Absetzen werden die Fenster- und Türbreiten sowie die Flucht- und
Lotgerechtheit überprüft und die lotrecht eingerichteten Wandelemente mit Schrägstützen fixiert. Am Ziegelfertigteil werden die Schrägstützen mit Gestellschrauben befestigt. Die Dübel dafür sind bereits werkseitig in das Wandelement eingesetzt und kennzeichnen die erforderlichen Haltepunkte.
Auf der Bodenplatte bzw. der Decke erfolgt die Verankerung der Schrägstützen mittels Bolzenanker. Beim Herstellen der Bohrlöcher ist auf ggf. vorhandene Einbauten in der Decke zu achten. Weiters ist
darauf zu achten, dass die Mutter des Bolzenankers ausreichend fest angezogen ist, da das Loch in der Fußplatte der Schrägstütze etwas größer ist als der Durchmesser des Bolzenankers. Alternativ kann die Verankerung der Schrägstütze auf der Bodenplatte bzw. Rohdecke auch mit geeigneten Dübeln und Sechskantschrauben erfolgen.
Erst nachdem die Wandelemente durch die Schrägstützen entsprechend fixiert sind, darf die Transportbewehrung (Sicherungsbolzen und Hebestangen) entfernt werden.
Restarbeiten
Nach dem Versetzen der Wandelemente ist die Fuge glattzustreichen. Überschüssiger Mörtel wird dazu verwendet, die Löcher für die Transportsicherungen zu verschließen. Die Montagefugen werden nach Abschluss des Versetzens der Wandelemente mit einem System-Fugenschaum verschlossen. Dazu wird jeweils eine Raupe an der Innen- und Außenseite der Fuge eingebracht. Überstehender Fugenschaum ist nach der Aushärtung zu entfernen.
Nach Fertigstellung des Rohbaus sind im Innenbereich sämtliche Fugen mit kunststoffvergüteter Spachtelmasse und eingelegtem Glasfasergewebe zu verspachteln. Dabei ist eine Mindestbreite der Spachtelung von je 10 cm auf beiden Seiten der Fuge einzuhalten. Bei Ausführung eines Gipsputzes als Innenputz kann die Fugenbewehrung alternativ auch in den Putz eingearbeitet werden.Die ebenfalls werkseitig vorgefertigten Überlagen werden auf den Auflagerbereichen der Wandelemente auf ein Auflagervlies versetzt, das zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen dient.
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